18.-20. Mai: Kosmokratie im Schatten von Krieg und Kriegserfahrungen

18.05.2023

Frühchristliche Kontingenzen und Konzepte

Evangelisch-Theologische Fakultät | ETH 302

Universitätsstraße 13-17 | 48143 Münster

Mit ihrer Vorstellung von der Kosmokratie Christi ist die neutestamentliche Literatur in erheblichen Teilen in
flavischer Zeit entstanden, deren Kaiserideologie wiederum maßgeblich auf dem Sieg der Römer im ersten
jüdisch römischen Krieg bzw. dem Aufstand der Judäer (66 70/73 n.Chr.) gründete: Welche Wechselwirkungen von Kriegserfahrungen, frühchristlicher Kosmokratie und römischer Imperialideologie sind im Kontext dieses Krieges und seiner Folgen im 1. und 2. Jh. zu beobachten? Der workshop geht der Frage nach, ob und wie die Ereignisse der Jahre 66 73 thematisch in den frühchristlichen und zeitgenössisch benachbarten Schriften und Bildzeugnissen (römischer und jüdischer Provenienz) verarbeitet wurden und welche Spuren sie hinterlassen: Wo wurden Kriegserfahrungen topisch benannt? Wieweit wurden sie historisch konkret reflektiert und bearbeitet? Welche Konzepte und Strategien im Umgang mit Krieg und Kriegserfahrungen und bei der Bewältigung der Kriegsfolgen wurden
entwickelt? Wieweit beförderten, reprimierten oder sublimierten Herrscher und Herrschaftsvorstellungen
kollektive Kriegserfahrungen? Welche Rolle spielten das Denken in Kategorien von Raum ( Spatialität ) und
Geopolitik oder politische und religiöse Imaginationen von Kosmos und Kosmologie?