Julien Michel Ogereau, BTh PhD
Kurzbiographie
- 1981 geb. in Angers, Frankreich
- 1999 Bakkalaureat (Naturwissenschaft), Angers
- 2006-2010 Studium der Theologie (BTh Hons 1), Sydney College of Divinity, Sydney
- 2010-2014 Doktorarbeit (Alte Geschichte, NT Schwerpunkt), Macquarie University, Sydney
- 2014-2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem Excellence Cluster 264 Topoi / Humboldt-Universität zu Berlin
- 2017-2018 LMUexcellent Research Fellow an der Evangelisch-Theologische Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
- Seit 2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an FWF (P 31343) Projekt
Forschungsschwerpunkte
- Auslegung der paulinischen Briefe (bes. Phil und 1. Thess)
- Neutestamentliche Philologie
- Sozialgeschichte des frühen Christentums in Kleinasien und Griechenland
- Griechische und christliche Epigraphik
Projekte
Epigraphischer Kommentar zum Neuen Testament (ECNT)
Nach der Entdeckung tausender Papyri und Inschriften in Griechenland, Kleinasien und Ägypten im 19. Jahrhundert erkannte eine Reihe von Neutestamentlern wie A. Deissmann, J. H. Moulton und G. Milligan die philologische und historische Bedeutung dokumentarischer Quellen für das Verständnis des Neuen Testaments, vor allem hinsichtlich der semantischen und sozio-kulturellen Kontexte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlahmte das Interesse der Exegeten und Exegetinnen an inschriftlichen Zeugnissen aus unterschiedlichen Gründen, sodass seither die epigraphischen Quellen kaum für die Interpretation frühchristlicher Texte herangezogen wurden. Allerdings haben jüngst zwei Tagungen in Wien (2014) bzw. Leuven (2015) aufgezeigt, dass Inschriften wesentliche Einsichten in den sprachlichen und historischen Kontext des Neuen Testaments liefern können (zur Literatur siehe unten). Innerhalb eines vierjährigen Projekts, das durch den Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) gefördert wird (P 31343), wird Dr. Julien Ogereau systematisch uns so vollständig wie möglich die inschriftlichen Zeugnisse aufarbeiten, die für den sprachlichen und historischen Kontext des 1. Thessalonicherbriefes des Apostels Paulus von Relevanz sind. Als Ergebnis wird ein Epigraphischer Kommentar zum 1. Thessalonicherbrief vorliegen, dem online eine Datenbank beigegeben sein wird, in der diese Zeugnisse in Auswahl zugänglich sein werden. Im September 2020 wird es darüber hinaus eine internationale Konferenz in Wien zu diesem Thema geben.
Literatur:
T. Corsten, M. Öhler, and J. Verheyden, eds., Epigraphik und Neues Testament, WUNT 365, Tübingen 2016.
J. Verheyden, M. Öhler, and T. Corsten, eds., The Letter to the Colossians in Light of Inscriptions, WUNT 411, Tübingen 2018.
Epigraphischer Kommentar zum 1. Thessalonicher
Seit der Entdeckung von hunderten Papyri und Inschriften im östlichen Mittelmeerraum im 19. Jahrhundert haben Gelehrte des Neuen Testaments (z.B. A. Deissmann) die philologische und historische Bedeutung dokumentarischer Quellen für die Erforschung des Neuen Testaments erkannt, insbesondere für das Verständnis seiner sprachlichen Merkmale und seines sozio-kulturellen Kontextes. Im Rahmen des Projekts FWF (P 31343) schreibe ich derzeit einen Kommentar zu 1. Thessalonicher Brief im Licht von griechischen Inschriften.
Literatur (zum Thema des Neues Testament und Epigraphik):
Soteriology in Early Christian Inscriptions from Asia Minor and Greece, in: Sōtēria: Salvation in Early Christianity and Antiquity, eds., D. S. du Toit, C. Gerber, C. Zimmermann, Leiden: Brill, 2019, 616–41.
Χειρόγραφον in Colossians 2:14: The Contribution of Epigraphy to the Philology of the New Testament, in: Epigraphical Evidence Illustrating Paul’s Letter to the Colossians, eds. J. Verheyden, M. Öhler, and T. Corsten, Tübingen, 2018, 93–121
Methodological Considerations in Using Epigraphic Evidence in Determining the Socioeconomic Context of the Early Christians, in: The First Urban Churches, vol. 1: Methodological Considerations, eds. J. R. Harrison and L. L. Welborn, Atlanta, 2015, 245–75.
A Survey of Κοινωνία and its Cognates in Documentary Sources, in: Novum Testamentum 57.3 (2015): 275–94.
Frühchristliche makedonische Geschichte im Licht von epigraphischen und archäologischen Quellen.
Nach umfangreichen Forschungsarbeiten in Berlin und München vervollständige ich derzeit eine Monographie über die Geschichte des Christentums in Makedonien in den ersten fünf Jahrhunderten.
Literatur:
Early Christianity in Macedonia, AJEC, Leiden, in Vorbereitung
Authority and Identity in the Early Christian Inscriptions from Macedonia, in: Identity and Authority in Emerging Christianities in Asia Minor and Greece, eds. C. Breytenbach / J. M. Ogereau, AJEC 103, Leiden, 2018, 217–39.
The Social Constituency and Membership of the First Christian Groups at Philippi: A Literary and Epigraphic Survey, in: The First Urban Churches, vol. 4: Philippi, eds J. R. Harrison / L. L. Welborn, Atlanta, 2018, 79–122
Mit C. Breytenbach, Inscriptiones Christianae Graecae (ICG) 1.0: An Online Database and Repository of Early Christian Greek Inscriptions from Asia Minor and Greece, Early Christianity 8, 2017, 409–19.
Publikationen
Dateigröße: 115 kB